„Romana Trajo“ begeisterte die Zuhörer im Biergarten
„Kultur ohne Grenzen“ präsentierte Musik der Roma und Sinti
Die zweite Vorsitzende Karin Stracke begrüßte stellvertretend für den ersten Vorsitzenden Hartmut Capellmann und teilte dem Publikum mit, dass dieses Konzert dem kürzlich verstorbenen Peter Capellmann gewidmet ist.
Die Musik der Roma und Sinti ist so vielseitig wie ihre Geschichte. Innerhalb dieser Volksgruppe spielte die Musik immer schon eine große Rolle im kulturellen und sozialen Leben. Auch bei den Mitgliedern des Ensembles „Romana Trajo“ merkte der Zuhörer schon sehr bald, mit welchem Stolz und welcher Würde sie ihre Zugehörigkeit dieser Volksgruppe leben. In der Musik findet dieser Stolz besonders emotionalen Ausdruck.
Wieder einmal war es dem Verein „Kultur ohne Grenzen“ gelungen, besondere Künstler in den Biergarten des Kuba einzuladen. Viele Zuhörer waren der Einladung gefolgt und gingen bei den Liedern begeistert mit. Beata Burakowska (Gitarre und Gesang) führte charmant durch das Programm und erzählte von dem Lebensgefühl der Sinti und Roma, von dem auch die Texte der Lieder erzählten. Die Freude am Musizieren war deutlich spürbar. Instrumente, Tanz und Gesang sind auf jedem Fest, aber auch aus Alltag der Roma nicht wegzudenken. Große Zusammengehörigkeit, der Stolz auf die Tradition der Familien und Gruppierungen wird spürbar.
Besondere Bedeutung kam bei den traditionellen und eigenen Kompositionen, die das experimentierfreudige Ensemble spielte, der Geige zu, gespielt von Alexander Meyen. Virtuos dargeboten waren seine Soloparts ein besonderes Hörvergnügen. Moderne Möglichkeiten nutzte Miki Jankivic am Keyboard. Er brachte den Klang verschiedenster traditioneller Instrumente ein und erwies sich als glänzender Sänger. Dani Lakatosz am Cajon ergänzte die Musikergruppe mit rhythmischer Begleitung. Mit viel Applaus bedachten die Zuschauer die Tanzeinlage von Beata Burakowska. Leider durfte aus Corona Gründen weder mitgetanzt noch mitgesungen werden. Dafür war aber zumindest rhythmisches Klatschen möglich. Alte Tradition, moderne Interpretation und Ausdruck starker Gefühle von überschäumender Freude bis zu tiefstem Schmerz sprach aus den Liedern, deren Musiksprache spanische, rumänische, ungarische, russische und türkische Einflüsse aufwies.
Treffend und aussagekräftig ist das Zitat aus einer Legende des Roma Volkes „Als die Welt fertig erschaffen war und es nicht mehr viel zu verteilen gab, blieb für die zu spät gekommenen Roma eins übrig: die Musik“. Für die Darbietung dieser ergreifenden und mitreißenden Musik gab es viel herzlichen Applaus und Bravo Rufe von dem begeisterten Publikum im Biergarten.