Kommende Veranstaltungen
Sonntag, 08.10.2023, 15:00 Uhr
Sanaz – Arezoo Rezvani

Sanaz – Arezoo Rezvani

Odyssee – Poesie und Musik

Die aserbaidschanisch-iranische Sängerin und Dichterin Sanaz gibt dem Publikum mit ihren geistreichen, emotionsgeladenen sowie bissigen Texten einen tiefen Einblick in ihr Innerstes. Ihre Lieder und Gedichte handeln von Sehnsucht: Nach Liebe, Freiheit, Selbstbestimmung. HR2 Kultur beschreibt Sanaz als eine leidenschaftliche Frau mit kritischem Geist, die leichtfüßig zwischen Melancholie und kraftvoller Energie tanzt und in ihren Liedern ausdrückt, was sie bewegt. Die zum Schweigen gebrachten Stimmen und die Unterdrückung der Frauen in einem autoritären Regime veranlassten sie, ihre Heimat zu verlassen. Mit ihrem neuen Programm „Odyssee“ begibt sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit und in die Zukunft. Ihre Stimme fesselt und hält die Zuhörer fest, sowohl beim Singen als auch beim Lesen.

Die iranische Musikerin Arezoo Rezvani ist ein Ausnahmetalent auf der Santur (persisches Hackbrett). Sie schloss ihr Studium mit Auszeichnung ab und war im Iran die erste Leiterin des Frauenorchesters in Isfahan. Die hochtalentierte Arezoo Rezvani ist einen schweren Weg gegangen, um ihrer Passion und ihrer Kunst treu zu bleiben. Unerträglich war für sie das iranische Auftrittsverbot für Frauen. Auch wurden ihr die gemeinsamen Auftritte mit jüdischen Musikern im Iran politisch angelastet. Nach Flucht und Trennung von der Familie lebt sie seit 2015 in Arnsberg. Neben Konzerten unter anderem in Deutschland, den Niederlanden, Finnland, Österreich und der Türkei arbeitet Arezoo Rezvani auch als Dozentin. 2017 leitete sie einen Workshop zur Persischen Musik an der Popakademie Baden-Württemberg.

In diesem Konzert werden beide Künstlerinnen erstmalig auch gemeinsam musizieren.

Sonntag, 08.10.2023, 15:00 Uhr
Kulturbahnhof, Bahnhofstr. 13, 52428 Jülich

Beginn 15:00 Uhr – Einlass ab 14:00 Uhr

Eintritt frei – Die Musiker freuen sich jedoch über eine Spende


Hara Samadhi und Esahn Sharei begeisterten das Publikum

Das Bild eines musikalischen Mandalas gezeichnet

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Das Trio Hara Samadhi und Esahn Sharei begeisterten das Publikum im Jülicher Kulturbahnhof mit „Cosmopolitan Jazz" mit orientalischen Einflüssen. Foto: Hildegard Viehöfer-Emde

Jülich. Eine ganz besondere Musik präsentierte das Trio Hara Samadhi mit dem Gastmusiker Ehsan Sharei im Jülicher Kulturbahnhof: Cosmopolitan Jazz mit orientalischen Einflüssen.

Zu einem sonntäglichen Konzert hatte der Verein Kultur ohne Grenzen in den Jülicher Kulturbahnhof eingeladen - leider bei dem schönen Wetter nicht in den Biergarten. Aber die Sorge um Witterungseinflüsse auf die Instrumente und der Einsatz von viel Elektronik machten den Wunsch des Trios Hara Samadhi mit dem Gastmusiker Ehsan Sharei nach einer Aufführung im Saal verständlich.

Die zahlreich erschienenen Zuhörer kamen in den Genuss einer ganz besonderen Musik, auf die man sich einlassen musste, die mit ihrer Bezeichnung „Cosmopolitan Jazz" viele verschiedene Elemente in sich vereinigte. Bedingt durch die unterschiedlichste Herkunft der Musiker waren schon die besten Voraussetzungen für Weltoffenheit und Einflussnahme der unterschiedlichen Kulturen gegeben. Alexander Meyen, Violinist und Komponist aus Köln, Arup Sen Gupta, Tablavirtuose aus Indien, Diego Furian, Bassist und Gitarrist aus Brasilien und als Gast Dr. Ehsan Sharei an der persischen Langhalslaute Seta aus dem Iran, fanden durch das Gedenkkonzert für die verstorbene Gründerin des Vereins Marijke Barkhoff-Freeling, erst im letzten Jahr zusammen und verschrieben sich einer besonderen Musikgattung.

Ihre Musik ist stark orientalisch orientiert und bedient sich auch technischer Akustikhilfen, die den meditativ, sphärischen Charakter ihrer Musik unterstreichen. Jazz-Elemente, stark rhythmische Prägung, Wiederholungen der Melodie und Ausspielen derer Elemente in leichten Variationen zeichneten das Wesen und den Geist ihrer Musik aus. In vielen eingebauten solistischen Passagen zeigten die vier Musiker ihre technische Versiertheit. Ihre Musik entführte in für Mitteleuropäer ferne Welten, in die weite Schönheit des noch unberührten Ganges, in die Zauberwelten des Dschungels, mit kraftvollen Eindrücken von der Gewalt der Natur.

Die indisch und iranisch geprägten Kompositionen bauten sich in melodisch verbundenen Elementen wie in Schleifen auf und ergaben das Bild eines musikalischen Mandalas. Beeindruckend waren die Spielfreudigkeit des Ensembles und die permanent vorhandene Aufmerksamkeit des Publikums, das in dem dreistündigen Konzert stets begeistert mitging und mit Bravo-Rufen und großem Applaus diesen besonderen Konzertgenuss honorierte.

Aachener Zeitung, 4. September 2023


Kol Colé lockte viele Besucher an

Osteuropäische, jüdische und arabische Musik bei internationalem Projekt

Kol Colé, „Klang aus Köln“, steht bezeichnend für die Musiker, die sich zusammengeschlossen haben, um osteuropäische und sephardische Folklore aufleben zu lassen. In ihrem Programm mischen sich Klezmer Stücke mit Chansons und eigenen Kompositionen. Auf Einladung von Kultur ohne Grenzen gastierte das Ensemble vor vielen Besuchern im Biergarten des Kultur Bahnhofs in Jülich.

Kol Colé, das sind Bella Liebermann (Gesang und Percussion), Hesen Kanjo (Qanun und Percussion), Igor Mazritsky (Geige)und Daniel Marsch (Akkordeon und Gesang). Die Musiker stammen aus der Ukraine, Moldawien, Syrien und Deutschland und stehen für unsere multikulturelle Gesellschaft und ein harmonisches Miteinander und Toleranz.

Die Auswahl ihrer Stücke rankte sich um das Thema Liebe und Liebesleid. Sie erzählten von Lebensfreude, Festen und ihren Tänzen.

Ihre Musik führte in fremde Länder, die Texte ihrer Volkslieder erzählten Geschichten aus dem Alltag, von den Menschen und natürlich von der glücklichen und unerfüllten Liebe.

Die Rhythmen nahmen die Zuhörer mit in andere Kulturen. Igor Mazritsky begeisterte nicht nur bei den Klezmer Stücken mit seinem singenden Geigenton und großartigen Improvisationen, sondern erwies sich während des Programms als Herz und Seele des Ensembles. Bella Liebermann gab den Liedern und Chansons durch ihren ausdrucksstarken Gesang verbalen Inhalt und wurde dabei von Daniel Marsch, der am Akkordeon viel Background und Input gab, unterstützt.

Große Erwartungen und Vorfreude gingen dem Auftritt des Qanun Spielers Hesen Kanjo voraus.

Mit großer Begeisterung folgten die Gäste seinem Solo Programm, bei dem er sich als wahrer Meister seines Instrumentes erwies. Das Qanun oder Kanun ist eine orientalische griffbrettlose Kastenzither, die vor allem in arabischen Ländern und in der Türkei gespielt wird. Hesen Kanjo, der aus Syrien stammt, beherrschte das Spiel dieses Instrumentes in Vollkommenheit. Interessant waren seine eigenen Kompositionen und Interpretationen. Eine einfache, liedhafte Melodie von Hildegard von Bingen veränderte er tonartlich und gab ihr so orientalischen Charakter, der aber die Schlichtheit der Melodie nicht verfälschte. Durch seine von ihm entwickelte Technik, das Instrument statt mit den üblichen Zeigefingern mit allen Fingern zu spielen, brachte eine Klangfülle, die an Harfenspiel erinnerte.

Leider kamen die Zuhörer im zweiten Teil des Konzertes nicht mehr in den Genuss des Klanges dieses Instrumentes. Bella Liebermann teilte auf ihre charmante Art mit „das Qanun ist geplatzt“, und das hieß, dass sich eine Abspannung gelöst hatte und nicht so schnell zu reparieren war. Das Ensemble bewies große Flexibilität in der Improvisation der Umbesetzung. Hesen Kanjo übernahm den Part der Percussion. Trotzdem war es schade, das ungewöhnliche Instrument nicht weiterhin zu hören.

Auch das Publikum bewies Flexibilität, verfolgte das Programm mit großer Begeisterung und belohnte jeden Beitrag mit herzlichem Applaus.

Hildegard Viehöfer-Emde, Aachener Zeitung

Aachener Zeitung, 14. August 2023